Auch unsere internationalen Partner reagieren auf unser UNESCO-Schreibprojekt. Im Folgenden stellen wir einige Texte junger Senegalesen vor, die eindrucksvoll zeigen: Auch in Krisenzeiten stehen wir als Partner für EINE Welt zusammen. Trotz 6.000 Kilometern Entfernung einen uns Ängste, Sorgen und Wünsche.
Familie, Freundschaft und die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Pandemie geben uns Kraft und Zuversicht in dieser globalen Krise.
Gno far – wir halten zusammen !
Depuis le 16 mars 2020, la vie à Kaolack est devenue miraculeuse. (…) Nous n’avons plus le droit de sortir au-delà de 20h jusqu’à 06 du matin, sous l’ordre du gouvernement et les marchés sont fermés à partir de 14h. (…) Au niveau de Kaolack, nous n’avons pas encore enregistré un seul cas, mais le confinement s’avère très respecté par la population. Les jeunes comme moi ne sortent apparemment plus, même dans la journée, si ce n’est pas une urgence. Nous restons à la maison pour ne pas avoir de contact à l’extérieur afin de participer au combat contre le virus et sauver notre peau. Aujourd’hui le confinement a pas mal de choses positives en nous permettant de rester beaucoup plus de temps avec la famille. Maintenant nous passons tout le temps ensemble, nous organisons des jeux éducatifs, et chaque jour nous faisons du sport ensemble sur la terrasse. Néanmoins nous recevons souvent des visites de nos voisins ce qui est souciant, car au Sénégal la cohabitation, les visites de courtoisie pèsent lourd sur les règles sociales. Je crois aux miracles qui ont protégé la région de Kaolack jusqu’à présent, car étant le carrefour du pays c’est pas évident. Le malheur dans tous ça c’est que mon meilleur ami que je voyais tout le temps , je le vois plus car il est comme moi „Restons chez nous“. Pendant les fêtes le réseau des Alumnis du pont Kaolack-Osterode avions des activités au niveau de la commune, mais maintenant c’est reporté à une date ultérieure ; sans oublier le voyage d’échange qui devait se faire entre ces deux commune. Nous pensons chaque jour à nos familles Osterodiennes qui eux sont déjà passé à un confinement totale. Nous prions pour que cela se termine très vite.La question que je me pose c’est : est-ce que nous n’allons pas passé à un confinement totale? Parce que là je pense à toutes ces familles qui pourront pas gérer un ravitaillement mensuel, aux familles qui courent au jour le jour pour avoir la dépense quotidienne. Par ailleurs j’ai très peur que nos états soient pris au piège par ce virus, je pense au Sénégal et au reste du monde.
Seit dem 16. März 2020 ist das Leben in Kaolack gespenstisch geworden. Wir dürfen von 20 Uhr abends bis 6 Uhr morgens nicht mehr aus dem Haus gehen und die Märkte schließen um 14 Uhr. Wir haben in Kaolack zwar noch keinen offiziell registrierten Fall, aber die Bevölkerung hält sich sehr strikt an die Anweisungen. Jugendliche wie ich gehen kaum mehr raus, selbst am Tag nur, wenn es absolut dringend ist. Wir bleiben zu Hause, um keinen Kontakt mit anderen zu haben und so unseren Beitrag im Kampf gegen das Virus zu leisten. All das hat auch gute Seiten, z.B. haben wir viel mehr Zeit mit der Familie. Wir verbringen jetzt die ganze Zeit zusammen, indem wir Spiele spielen oder Sport auf der Terrasse machen. Trotzdem bekommen wir oft Besuch von unserem Nachbarn, was besorgniserregend ist, aber einfach zum sozialen Leben in meinem Land dazugehört. Ich glaube fest an ein Wunder, das Kaolack bis dato beschützt hat, was für ein Handelsdrehkreuz keinesfalls zu erwarten war. Das Schlimmste für mich ist, dass ich meinen besten Freund nicht mehr sehe, da er wie ich zu Hause bleibt. Wir, das Netzwerk der „Brückenalumni“ wollten eine große Veranstaltung organisieren zugunsten der Partnerschaft Osterode-Kaolack, diese musste nun verschoben werden. Wir vergessen die Begegnungsreisen zwischen unseren beiden Städten niemals und denken jeden Tag an unsere Gastfamilien in Osterode, die schon von so vielen Einschränkungen betroffen sind. Wir beten dafür, dass all das schnell aufhört. Ich stelle mir die Frage, ob bei uns die Einschränkungen nicht auch ausgeweitet werden. Hierbei denke ich an die Familien, die keinen Hamsterkauf für einen Monat tätigen könnten und an die Familien, die von Tag zu Tag ums Überleben kämpfen. Ich habe große Angst, dass unsere Staaten von diesem Virus gefangen werden, ich denke an Senegal und den Rest der Welt.
(vom Koordinator des Alumni-Netzwerkes aus Kaolack, April 2020)
Zuerst meine freundlichsten Gedanken an alle Coronavirus-Patienten. Mein aufrichtiges Beileid gilt den Familien, die einen geliebten Menschen verloren haben. Der senegalesische Staat hat wegen der Pandemie seit einiger Zeit den Ausnahmezustand ausgerufen. Die Eindämmung ist einer der ersten Schritte zur Verhinderung von Covid-19. Wie auch immer! Hier in Kaolack vergehen die Tage und sind die gleichen. Jeden Tag zu Hause zu sein ist nicht immer einfach. Das aktive Leben hier in Kaolack endet um 14 Uhr. Zu Hause haben wir ein echtes Eindämmungsproblem. Jeder, der in staatlichen Unternehmen arbeitet, hat aufgehört zu arbeiten und schläft, telefoniert oder sieht fern. Mein Onkel sagt oft, dass sich diese Situation verschlechtert. Mein Vater ist auf Gambia beschränkt. Die Schließung der Schulen bis zum 11. Mai ist für uns unvorstellbar. Ich frage mich manchmal sogar, ob das Jahr nicht verloren sein wird. Trotzdem nehmen wir zu Hause an Förderkursen teil. (…) Um die Zeit zu vertreiben, koche ich gute Mahlzeiten für meine Mutter. Und diese Situation ist langweilig für mich. Als guter Bürger muss ich die Ausgangssperre um 20 Uhr respektieren und zu Hause bleiben, um Probleme mit der Polizei zu vermeiden.
(…) Wir sehen noch immer Leute, die nach 20 Uhr durch die Straßen gehen. Im Fernsehen wird oft gesagt: Bleib zu Hause und folge den Anweisungen des Gesundheitsministeriums, aber nicht alle folgen diesen Anweisungen in Kaolack. (…)
Wir beten, dass die Welt aus dieser Sackgasse herauskommt und dass wir Hand in Hand gegen dieses öffentliche Unglück kämpfen.
Nur noch eine letzte Sache: bitte *BLEIB ZU HAUSE*
(Text aus einer 12. Klasse)
D’une part j’avoue que je ne regrette pas trop ce temps là parce-que ça m’a permis de me rapprocher un peu plus de ma famille par exemple ma Mère qui partait tout le temps en voyage et ma tante qui était à l’université sont tous à la maison et ensemble nous profitons vraiment de ce moment en plus ça m’a aussi permis de me concentrer sur mes études ma tante m’aide beaucoup en me donnant des exercices de maths, résumé et autres…j’ai aussi appris à faire la cuisine et bien d’autres choses…
Ici au Sénégal plus particulièrement dans la région de Kaolack… presque 97%de la population restent confinées chez eux parce qu’ils sont conscients que le confinement est la mesure indispensable pour lutter contre l’extension de l’épidémie c’est pour ça que tous les rues se vident à partir de 20h
D’une autre part la situation commence à m’inquiéter parce qu’au Sénégal où les revenus des personnes sont essentiellement liés à l’économie informelle. Le confinement va être extrêmement difficile à faire appliquer. Cette mesure va poser un gros problème de survie pour presque tous les sénégalais car ils sont obligés de travailler hors de chez eux ils n’ont pas de quoi subvenir à leurs besoins. La plus d’entre eux n’ont pas de réserves bancaire et ne feront pas de télétravail mais on ne peut rien y faire juste resté confinés chez nous pour ralentir la propagation de la pandémie.
Einerseits gebe ich zu, dass ich dieser Zeit auch etwas Positives abgewinnen kann, weil ich mehr Zeit für meine Familie habe. Da ist z.B. meine Mutter, die ständig unterwegs war und meine Tante, die immer an der Universität war. Beide sind jetzt zu Hause und wir genießen die gemeinsame Zeit. Ich konnte mich auch schulisch mehr konzentrieren, meine Tante hilft mir, indem sie mir u.a. Mathe- und Deutschaufgaben stellt. Ich habe auch das Kochen und andere nützliche Dinge gelernt.
Ich würde schätzen, dass sich hier in Kaolack 97% der Menschen an die Auflagen halten, weil ihnen bewusst ist, dass dies die einzige Möglichkeit ist, die Ausbreitung der Epidemie zu stoppen. Deshalb leeren sich ab 20 Uhr alle Straßen.
Auf der anderen Seite beginnt die Situation mich zu beunruhigen, weil die Menschen in Senegal stark von der informellen Wirtschaft abhängen. Weitere Beschränkungen werden nur sehr schwer zu erreichen sein. All das stellt für nahezu jeden meiner Landsleute eine Überlebensfrage dar, weil man gezwungen ist, außerhalb des Hauses zu arbeiten, um seine Grundbedürfnisse zu sichern. Die Mehrheit hat keine Bankreserven und man kann keine Tele-Arbeit verrichten. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als bei sich zu bleiben und die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.
(Text aus einer 11. Klasse)
Die Pandemie breitet sich weiter aus, aber die Menschen zeigen Engagement. (…) Die meisten praktizieren „Selbstbeherrschung“ und versuchen kaum, Anweisungen wie die Ausgangssperre zu umgehen. Ich folge den Vorgaben, indem ich zu Hause bleibe, meine Hände wasche oder ein hydroalkoholisches Gel benutze. Ich verwende auch leere Parfümflaschen, um Bleichmittel oder blauen Alkohol in die Türgriffe oder auf Gegenstände zu sprühen, die vom ganzen Haus benutzt werden (Fernbedienung, Hahnmanschetten, Autotüren). Während dieser Ruhestandszeiten ist es manchmal sehr schwierig für jemanden, der sonst drei Viertel seines Tages in der Schule und auf der Straße mit Freunden verbracht hat. Man fühlt sich den ganzen Tag in seinem Haus eingesperrt.
Angesichts dieser Situationen nehmen die Fragen immer mehr zu:
– Könnte es sein, dass die Pandemie bald den blauen Planeten verlässt?
– Wird es zu einer globalen Währungskrise kommen?
– Und inwiefern ist das Leben der WÖCHENTLICHEN Lohnarbeiter betroffen? Wie ergeht es den Straßenkindern?
(vom Präsidenten des Deutschclubs am Lycée Valdiodio NDiaye in Kaolack)
Le Covid-19 est une maladie très contagieuse et il tue rapidement et j’en suis bien consciente. Pour le moment je n’ai aucun problème avec le confinement, je ne sors que pour aller à la boutique et j’essaie de me conformer aux mesures d’hygiènes déclinées par le ministère de la santé : se laver régulièrement les mains, rester à la maison, ne pas donner les mains pour saluer.
Beaucoup de questions me trottent l’esprit : Comment est-ce que la pandémie pourra être vaincue un jour ? Y´aura t’il un vaccin contre ? Est-ce que l’année scolaire continuera ? Que deviendrons- nous si les choses s’empirent ? Comment vont faire les chefs de famille pour nourrir leurs familles vu que le préfet interdit dit de travailler au delà de 14h ?
(…) Même si tout le monde est au courant de la maladie, beaucoup ne réalisent pas la gravité de la maladie et continuent à se rassembler pendant le jour dans les rues pour le thé ou pour discuter.
Corona ist eine hochansteckende Krankheit, die schnell zum Tod führen kann, dessen bin ich mir bewusst. Im Moment habe ich überhaupt kein Problem mit den Einschränkungen, ich gehe nur aus dem Haus, um in der Boutique einzukaufen und ich versuche, mich an die Hygienevorgaben des Gesundheitsministers zu halten: regelmäßiges Waschen der Hände, zu Hause bleiben, keinen Handschlag zur Begrüßung.
Viele Fragen brennen mir auf der Seele: Wie kann die Pandemie eines Tages besiegt werden? Wird es einen Impfstoff dagegen geben? Wird das Schuljahr fortgesetzt? Was wird aus uns, wenn die Dinge sich verschlechtern? Wie schaffen es die Familienvorsteher, ihre Familien zu ernähren, wenn der Präfekt verbietet, nach 14 Uhr zu arbeiten?
Selbst wenn jeder von der Krankheit weiß, wollen viele ihre Schwere nicht wahrhaben und sie treffen sich weiterhin tagsüber in den Straßen, um Tee zu trinken und zu diskutieren.
(Text einer Studentin)