„Wir SCHREIBEN zu Hause“ – Gedanken des Deutsch-Leistungskurses am TRG

Das UNESCO-Projekt unserer Schule geht weiter!  

Auch die Schüler aus dem 12. Jahrgang haben ihre Gedanken und Erlebnisse in dieser Zeit kreativ zu Papier gebracht. Es entstanden Gedichte, Monologe, Comics, Rätsel, Kurzgeschichten und Texte, die Mut machen und zeigen, dass wir mit unseren Gedanken nicht allein sind. Eine Auswahl der Texte findet ihr hier.

Viel Spaß beim Lesen!

Da ist es wieder. Dieses Gefühl völliger Einsamkeit, das einen zu Boden reißt. Das Gefühl von Leere und Sinnlosigkeit. Jegliche Struktur ist mit der sonst so selbstverständlich gewesenen Normalität um die Ecke gebogen und keiner weiß, wann sie zurückkommen. Pure Verzweiflung durchströmt den Körper. Die Langeweile. Da ist sie wieder. Ewig lang hat man sie herbeigesehnt. Einfach NICHTS tun…Herumgammeln, das Leben genießen. Verdammt, einfach NICHTS zu tun…Herumgammeln, das Leben verschwenden. Einfach keine Motivation. Keine Motivation sich aufzuraffen. Verzweiflung. Wieder keine Motivation. Aber dann ein Spaziergang. Die frische Luft in den Lungen und die Sonne auf der Haut spüren. Die Vögel zwitschern und die Blätter rascheln hören. Ruhe. Einatmen. Ausatmen. Neue Kraft durchströmt den Körper. Da ist es wieder. Das Gefühl völliger Ausgeglichenheit.

Egal, wie schwer es ist, du wirst es schaffen!

Oh, plötzlich warst du da.

Wir hätten damit gerechnet nie, 
mit dieser Pandemie
China, Italien und Österreich waren vor uns dran,
nun müssen auch die Krankenhäuser in Deutschland ran.

Ich frage mich, wann ist das vorbei,
die Bedrohung durch Sars-Cov-zwei?

Manch einer fragt sich in der Not,
Wie schlage ich die Zeit jetzt tot?
Wie hält man durch bis zu den Ferien? 
Zum Glück gibt es bei Netflix genügend Serien.

Viele irren hin und her,
und sorgen schließlich, dass die Regale leer
Hefe – nur 2 Stück pro Haushalt, 
der 9 Cent Artikel sonst nie beachtet, 
jetzt wird um ihn geschlachtet.

Alle bleiben zu Haus,
dann sieht die Welt bald anders aus.
Doch nur gemeinsam sind wir stark,
dann beenden wir die Corona Plag.

Oh Corona Corona,
ich fühl` mich wie im Zoo, ja,
eingesperrt wie ein Tier im Haus,
soll ich nicht mehr raus.

Meine engsten Freunde darf ich nicht sehen,
deswegen muss ich den ganzen Tag spazieren gehen.
Das Wetter ist gut, die Sonne strahlt,
beim Einkaufen wird nur noch mit Karte bezahlt.

Die einen hamstern Nudeln und Klopapier,
andere spielen dauerhaft Klavier.
Musikalisch bin ich unbegabt,
aber beim Kuchen backen, bin ich am Start.

Wie lange soll das hier noch dauern?
Ich fange bald an zu trauern.
Meine Freunde möchte ich wiedersehen,
darum lass` ich mir die Schule bald nicht entgehen.

Der Einkauf
Jetzt stehe ich hier an der Kasse mit fünf Packungen Klopapier in der Hand. Nur das Klopapier. Ich kaufe nichts anderes ein. Und ich spüre die Blicke der Menschen um mich herum in meinem Nacken. Wie sie über mich urteilen und mich als ,,Hamsterkäufer“ und ,,das Problem“ abstempeln.
Seht ihr? Genau das ist mein Problem mit Menschen. Sie urteilen über dich, bevor sie überhaupt deinen Namen kennen.
Mich machen diese Blicke nervös und am liebsten würde ich im Erdboden versinken. Ich spüre wie das Blut in jede einzelne Vene fließt und mir wird unfassbar warm.Nur Millimeter für Millimeter kommen wir an der Kasse voran. Alles fühlt sich so ewig an. Immer wieder sehe ich die verachtenden Blicke vorbeihuschender Passanten.
Ich höre Kinder weinen: ,,Mama, Mama, was tut dieser Mann bloß?“ Ich werde angesprochen. ,,Entschuldigen Sie, Ihnen ist doch bestimmt klar, dass auch andere Menschen Klopapier brauchen und dies im Moment ein knappes Gut ist?“ Moment, ,,ICH WERDE ANGESPROCHEN?“, denke ich panisch. Ok. Cool bleiben.
Ich drehe mich langsam um und schaue dem Mann mir gegenüber nun direkt in die Augen. Schweißperlen bilden sich auf meiner Stirn und mein Herz rast wie verrückt, doch entschlossen starre ich ihn an, um meine Dominanz in dieser Situation aufzuzeigen und das freche Mäulchen einzuschüchtern. Mein Gegenüber öffnet den Mund und setzt zur Entschuldigung an: ,,Haben Sie also nicht vor, etwas für Andere zurückzulassen?“
Shit, das läuft nicht nach Plan. Schnell drehe ich mich zurück und starre auf den Boden. Nichts tun ist schließlich die beste Verteidigung! Mir wird klar, dass dieser Spruch irgendwie anders ging. Egal, jetzt muss ich das durchziehen. Ich höre wie der Mann hinter mir etwas Abwertendes zu seiner Begleitung tuschelt.
Oh Gott, mir wird immer wärmer. Wie ist das überhaupt noch möglich? Mir tropft der Schweiß von der Nasenspitze auf den Schuh. Da fällt mir auf, dass ich heute Morgen anscheinend zwei verschieden Socken angezogen haben. Das lenkt mich ab und beruhigt meinen Puls etwas.
Nun kann ich mich wieder auf das Wesentliche konzentrieren, mein Klopapierkauf. Und Gott sei Dank bin ich endlich an der Kasse angekommen. Der Kassierer wirft mir missachtende Blicke zu. Ich bin empört. Der sollte über einen Jobwechsel nachdenken, so kann man doch nicht mit Kunden umgehen. Ich bekomme mein Rückgeld, aber kein ,,Schönen Tag noch“.  Er könnte eindeutig dem Geschäft schaden. Ich werde mich wohl an seinen Chef wenden müssen.
Auf dem Parkplatz folgen noch ein paar „Buh“- und ,,Egoist“-Rufe.
Endlich im Auto. Und ich grinse. Denn sie hatten alle Recht, ich brauche gar nicht so viel Klopapier.

Draußen vom Lidl komm ich her,
ich muss euch sagen, die Regale sind leer.
Überall auf den Kanten und Spitzen,
sah ich Coronaviren sitzen.

Und als ich lief durch den leeren Gang, 
aus meinem Kopf eine Stimme entsprang:
beeil dich und spute dich sehr,
 sonst gibt’s beim Lidl auch nichts mehr.

Was man bisher hat alles genossen, 
bleibt vorerst bis auf Weiteres geschlossen.
Schulen und Kitas sind zu, 
auch Pastoren haben sonntags Ruh.

Corona wird sich auch weiterhin verbreiten, 
und uns damit Sorgen bereiten. 
Achtsamkeit ist nun gefragt,
sozialer Kontakt vorerst vertagt.

Ein Virus, so klein und unscheinbar, 
gar harmlos schien uns anfangs die Gefahr. 
Wir können nur hoffen, dass der Virus bald geht,
und die Wirtschaft wieder auf ihren Beinen steht.

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