Brückenzeit, Teil V: „Es wächst der Wunsch, Kaolack mit eigenen Augen zu erleben“

Auf Wunsch der Kaolacker Jugendlichen stand diesmal das Thema „Mode“ im Zentrum der einstündigen Gesprächszeit. In einer beeindruckenden Präsentation erfuhren wir von den farbenfrohen und je nach Anlass unterschiedlichen Kleidungsstilen im Land der Gastfreundschaft. Auch wenn wir im Rahmen von Besuchen bereits bemerkt hatten, dass sich die Senegalesen am Freitag besonders schick anziehen, so wurden die Zusammenhänge heute noch einmal umso deutlicher. Schicke Frauenkleider, edle Herrenkombinationen und traditionelle Kopfbedeckungen – die virtuelle „Modenschau“ machte allen Beteiligten großen Spaß. Während im Hintergrund eine Konferenz des Deutschclubs vorzubereiten war, hatte Herr Thiam noch diverse weitere landeskundliche Informationen für uns parat: Bilder aus Dakar, von der Insel Gorée, vom Transport Commun in der Hauptstadt, von der Moschee der Gottheit, dem Kermel Markt und dem Rosa See – uns war, als wären wir für einige Minuten in Westafrika.

Pünktlich zur Abendbrotzeit ließen Bilder von den Nationalgerichten „Reis mit Fisch“ bzw. „Reis mit Zwiebelsoße und Hähnchen“ unsere Mägen mächtig grummeln. „Alle lieben Fußball, aber unser Nationalsport ist das Ringen“, berichtete Herr Thiam. [Kurzer Exkurs: Tatsächlich hat es diese ganz eigene Sportart vor wenigen Tagen ins deutsche Fernsehen geschafft. Die Dokumentation „Ringen im Senegal – Spektakel, Hexerei und Ausweg“ ist in der ARD-Mediathek abrufbar.]

Junge Senegalesen halten sich u. a. an der Corniche (der berühmtesten Strandmeile von Dakar) an öffentlichen Sportgeräten fit, so wie es einst sicherlich auch Weltstar Youssou Ndour gemacht hat („Wir lieben seine Musik“, so Herr Thiam). Bei den Bildern vom Lycée Valdiodio Ndiaye kamen viele Erinnerungen hoch, u. a. an eine Insider-Drohnengeschichte, bei welcher der Gefilmte minutenlang nicht mitbekam, dass über ihm eine Kamera kreiste. Einmal mehr wurde allen Akteuren deutlich: Es wird höchste Zeit, dass wir uns wieder real begegnen können. Die Brückenzeit ist jedoch mehr als nur ein bloßer Ersatz: Sie ermöglicht allen Akteuren das Reisen im Kopf und sie weckt Erinnerungen bei denen, die schon in Kaolack waren bzw. weckt die Vorfreude der Neulinge auf zukünftige Reisen. 

Niklas M. fasste seine Eindrücke wie folgt zusammen: „Herr Thiam hat uns mit tollen Bildern das Leben in Senegal und die Kultur nähergebracht. Immer mehr wird in uns der Wunsch geweckt, das alles mit eigenen Augen zu sehen.“

Die nächste Brückenzeit findet am 02.06.2021 um 18 Uhr deutscher Zeit (16 Uhr in Senegal) statt. Interessierte TRGler können sich bei Herrn Rusteberg melden.

Kommentare sind geschlossen.