Am 17.03. war es wieder soweit: Schüler*innen des TRG und des Lycée Valdiodio Ndiaye konnten sich via Zoom-Konferenz zu Themen ihrer Wahl austauschen und ein Gefühl für das Land des jeweils anderen erhalten. Nach einer Vorstellungsrunde stellten sich die Jugendlichen wechselseitig Fragen und es entstand spontan ein bunter Mix landeskundlicher Aspekte. Der belebte Innenhof eines Wohnhauses samt leerer (aber sichtbar sonnengetränkter Straße) im Kaolacker Quartier Sam wurde von den Osterodern durch den Ausblick auf die nahen Berge, das heimische Haustier oder die ebenfalls verwaiste Wohnstraße erwidert. Während die Senegalesen die unterschiedlichen Mülltonnen bemerkten und sich für das Thema „Mülltrennung“ sowie den Schulablauf ihrer deutschen Freunde interessierten, horchten die TRGler beim Thema Großfamilie auf und man erinnerte sich an die große Lebensfreude im Land der Gastfreundschaft. Es entwickelte sich ein reger und sehr vertrauter Austausch zwischen beiden Gruppen und Karoline B. erinnerte sich an ihre Zeit in Senegal: „Das Lachen der Leute steckt einen an.“ Die Kaolacker verbinden mit Deutschland „Sauberkeit, Respekt, die grüne Natur, Bildung und Pünktlichkeit“ und Herr Thiam warf ein gebräuchliches Sprichwort in die Runde: „Die Senegalesen arbeiten, um zu leben und viele Deutsche leben, um zu arbeiten.“
Dies stieß auf breite Zustimmung im 6.000 Kilometer entfernten Osterode und man schwelgte gemeinsam in Erinnerungen an reale Begegnungen („euer Zwiebelgericht ist so lecker“). Die Neulinge Nele B., Niklas M. und Maxine G. zeigten sich begeistert vom virtuellen Austausch dieser Art. Ihnen allen habe die „Brückenzeit“ einen ersten puren Eindruck in den Lebensalltag der Kaolacker ermöglicht und man könne sich sehr gut vorstellen, eines Tages an einer Begegnungsreise teilzunehmen. „Ich habe Lust, noch mehr zu erfahren“, so Niklas M. Alle Beteiligten fanden die 70minütige Videokonferenz interessant, bereichernd und man habe spannende landeskundliche Aspekte gelernt. Es sei schön, die Brücke selber zu erleben und beide Seiten lobten die jeweilige Offenheit bei den Fragen und Antworten. Lotta T. fand es „cool, dass senegalesische Teenager dabei waren“ und Elias K. schwärmte von einer „sehr angenehmen Atmosphäre.“ Für Neele T. bedeutete die heutige „Brückenzeit“ eine willkommene Abwechslung vom Alltag und sie erinnerte sich an ihren Workshop auf Gorée vor einigen Jahren. Mit Senegal verbinden die Osteroder vor allem „Zusammenhalt, Gastfreundschaft und Lebensfreude.“ Das Fazit der betreuenden Lehrkräfte fiel nicht weniger positiv aus. „Die Brücke war erfolgreich. Alle haben etwas Neues dazugelernt und es bleibt die Neugier auf weitere Einblicke“, resümierte Frau Heiligenstadt vollkommen zutreffend.
Am 31.03.2021 geht es um 17 Uhr weiter mit diesem virtuellen Format. Anmeldungen sind ab sofort möglich bei Frau Heiligenstadt / Herrn Rusteberg via IServ.
Übrigens: Am 29.03.2021 wird das Senegal-Projekt 9 Jahre alt (!). Das und noch viel mehr bietet sicherlich viele weitere Gesprächsanlässe für unsere „Brückenzeit“.