Auf den Spuren des Klimawandels

Vom 24.-29. September 2018 fuhr der Seminarfachkurs sf73 auf Studienfahrt in die Alpen. Das genaue Reiseziel war Feichten im Kaunertal, Tirol. Getreu dem Motto „everyday is legday“ wurden täglich die Beine trainiert, indem in Wanderschuhen so einige Höhenmeter zurückgelegt wurden. Am ersten Tag wanderte der Kurs zur Eingewöhnung auf eine Alm in ca. 2050m Höhe. Der Wechsel der Vegetation konnte bis zu den Geröllfeldern hinauf gut gesehen werden, bei 2000m erreichten wir auf dem von uns erklommenen Berg ein Ende des Baumbewuchses (primär Lärchen). Auf dem Rückweg wurde eine Ausstellung zum lokalen Bergbau im Mittelalter besichtigt, die im Wald an verschiedenen Stationen zu betrachten war. Dabei wurde auch auf eigene Faust ein historischer Stollen besichtigt.

Am nächsten Tag begaben wir uns (auch mit Bus und Seilbahn) auf über 3000m Höhe zum Dreiländerblick am Gepatschgletscher. Auf der Fahrt wurden Gesteinsformationen besichtigt, die durch das Tauwasser von Gletschern entstehen und als „Gletschertopf“ bezeichnet werden. Sie zeugen im Tal (Kaunertal) von der einstigen Ausbreitung des Gepatschgletschers. Nach einem Zwischenhalt am Weißsee (der eine türkisblaue Farbe hat) wurde der Dreiländerblick besucht, das hervorragende Wetter ermöglichte einen weiten Ausblick. Anschließend erklomm ein Teil des Kurses nach einer Stärkung im Gletscher-Restaurant einen nahe gelegenen Gipfel. Hier verewigten wir uns mit einem besonders großen Stein, der an die Spitze eines von Wanderern mit der Zeit aufgeschichteten Steinturms plaziert wurde.

Erste Murmeltiersichtungen fanden statt, wobei die Tiere durch ihre Warnpfiffe auf sich aufmerksam machten. Am 27. September standen Spaß und Action im Mittelpunkt. Mit dem Ziel, dreirädrige Carts auszuleihen um mit ihnen neue Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen, wurde von dem Dorf Fendels aus der Berg erklommen. Der Anstieg erwies sich als anstrengender, als es von den Kursmitgliedern zunächst erwartet wurde. Nach einer Stärkung auf der Fendels-Alm wurde die Abfahrt anvisiert. Das schnellste Team war so begeistert, dass es zu einer zweiten Abfahrt kam und bestehenden Geschwindigkeitsrekorde gebrochen wurden.

Am letzten Tag stand eine Tageswanderung auf dem Programm. Ein Seitenarm des im Zuge des Klimawandels weit zurückgewichenen Gepatschgletschers war das Ziel dieser Tour. Nach der Überwindung unterschiedlicher Felsformationen, einiger Pausen und zahlreicher Murmeltierbeobachtungen erreichten wir das Gletschertor. Auf dem Weg gab es Markierungen, die den Gletscherstand der letzten Jahre anzeigten und uns allen nachdrücklich verdeutlichten, mit welchem Tempo der Gletscher verschwindet. Die anwesenden Schülerinnen und Schüler werden den folgenden Generationen als letzte davon berichten können, noch echte Gletscher in den Alpen gesehen zu haben. Mit diesem Bewusstsein wurde das Gletschertor beobachtet und fotografiert.

Zum Schluss sollte noch eines erwähnt werden: man kommt ja bekanntlich nur im Leben voran, wenn man die eigene Comfort Zone verlässt. Ein Schüler mit großer Höhenangst hat bereits am ersten Tag sein Zittern und Bangen mit jeder Stunde ein Stück weit zurückgelassen, am letzten Tag konnte man ihm kaum noch etwas davon anmerken. Zu diesem grandiosen Schritt nach vorne möchte ich noch einmal meinen herzlichen Glückwunsch aussprechen!
Es war eine tolle Fahrt mit einem erstklassigen Kurs.


Vielen Dank dafür, dass alle so gut mitgemacht haben!

Thomas Meißner

 

Impressionen von der Studienfahrt

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