Kekse und Samenbomben für die Fledermaus – ZAP (Zoo-Artenschutz-Projekt-) Wettbewerb vom Zoo Hannover

Die Klasse 6a des Tilman-Riemenschneider-Gymnasiums Osterode am Harz hat vor den Osterferien in verschiedenen Fächern intensiv zum Leben, zur Gefährdung und zum Schutz der Fledermäuse in unserer Heimat gearbeitet. Dieses fächerübergreifende Projekt wurde umgesetzt, weil sich die Klasse zu einem Artenschutz-Wettbewerb vom Zoo Hannover angemeldet hat und sich gern in dem Rahmen mit den Fledermäusen beschäftigen wollte.

Zunächst konnten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer anonymen Umfrage im Medien- und Informatikunterricht ihr Vorwissen zum Thema überprüfen und Angaben zu ihren Interessen und Vorstellungen machen.

Diese Ausgangslage bot Anknüpfungspunkte für die Umsetzung in den verschiedenen Fächern. Die Klasse hat sich z.B. im Kunstunterricht kreativ mit Bleistiftzeichnungen und Tuschmalerei ästhetisch an die Fledermaus angenähert. Die Jugendlichen kreierten darüber hinaus u.a. Etiketten für Tütchen, in denen sie selbstgemachte Samenbomben oder Fledermausplätzchen verstauten. Diese Tütchen wurden am Tag der offenen Tür verkauft. Der Erlös kommt dem Fledermausschutz zugute.

In den Fächern Physik, Mathematik und Biologie beschäftigten sich die Kinder vielfältig an Stationen z.B. mit Experimenten zur Echoortung oder mit Diagrammen u.a. zur Überwinterungssituation in der Jettenhöhle bei Düna. Die Kinder vertieften mit Freude ihr Wissen zur Karstlandschaft unserer Harzregion und thematisierten in dem Zusammenhang das Ökosystem der Fledermaus mit verschiedenen Faktoren, die für das Leben dieser geschützten Tierarten relevant sind. Besonders interessant für die Lernenden war, dass die NABU-Fledermausexperten aus Osterode, Wolfgang Rackow und David Anderson, den Unterricht besuchten. Sie machten durch eine sehr anschauliche Präsentation die Situation der Fledermäuse den Kindern sehr gut verständlich. In einem Schulrundgang mit ihnen wurde geprüft, inwieweit das Schulgelände fledermausfreundlich ist bzw. welche Einflussfaktoren hier relevant für das Leben der Fledermäuse sind. Im Deutschunterricht haben sich die Lernenden intensiv mit dem Thema Argumentieren beschäftigt. In dem Zusammenhang war eine zentrale Frage, warum Fledermäuse geschützt werden sollten.  

Mit weiteren Kleinaktionen, wie z.B. Bau von Fledermauskästen zu Hause und am Zukunftstag in einer Holzwerkstatt, Einüben eines Raps und Erstellen einer Checkliste für einen fledermausfreundlichen Garten, bauten die Schülerinnen und Schüler ihre Interessen und Fähigkeiten weiter aus.

Die Klasse 6a hofft, dass sie mit ihren Ergebnis-Präsentationen vor verschiedenen Lerngruppen viele Menschen für die faszinierenden, seit über 50 Millionen Jahren auf der Erde lebenden fliegenden Säugetiere begeistern konnten.

Mit den gesammelten Spenden für den Fledermausschutz – etwa durch Fledermauspatenschaften beim BUND und die Unterstützung der Fledermausarbeit des NABU-OHA – sowie durch die Verteilung von Samen für nachtblühende Blumen hofft die Klasse, einen sinnvollen Beitrag zum Schutz dieser besonderen Tiere geleistet zu haben.

Für die Biolehrerin, C. Wachsmuth, ist es denkbar, im Herbst eine Projektgruppe aus Seminarfach der Oberstufe für eine vertiefende Fledermausaktion zu gewinnen. Sowohl die Leiterin des HEZ, Frau Dr. Moritz, die Museumspädagogin Frau Völkl als auch der Schulleiter des TRG, Herr Telge, zeigen sich sehr interessiert an einer Fortsetzung des Projektes.

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